Fünf neue Großmeister im Traditionellen Taekwondo

Roland und Thomas Obermeier sind die ersten Landauer Großmeister

Thomas Obermeier, Robert Niedermeier, Eva Fichtner, Roland Obermeier, Angela Niedermeier, Markus Huber, Ulrike Franciscki, Alfred Albersdörfer, Florian Wallner, Christian Huber, Jermaine Rohrwacher, Michael Niedermeier, Jan Seidemann, Philipp Gilg

Am dritten Advents-Samstag fand in der Bergstadt Landau ein historisches und bis dato einmaliges Ereignis statt. Die Traditionelle Taekwondo Vereinigung e.V. (TTV) richtete in der Mittelschul-Turnhalle eine Dan- (Schwarzgurt-) Prüfung aus, bei der sich gleich fünf Taekwondo-Meister aus Landau und Eggenfelden der Herausforderung stellten, den Großmeistergrad, 5. Dan zu erlangen, darunter auch die TVL Vorstandsmitglieder Roland und Thomas Obermeier. Weitere 12 Prüflinge aus Landau, Eggenfelden, Altötting und Zell bei Würzburg wurden vom 1. Poom (Jugendmeistergrad) bis zum 4. Dan (Meister-Lehrer) überprüft. Die herausragende Bedeutung dieser Prüfung wurde auch durch die hochkarätige Besetzung der Prüfungskommission deutlich. Denn ebenfalls fünf Großmeister waren angereist, um den Dan- und Poom-Aspiranten jedes Detail in der sechsstündigen Prüfung abzuverlangen: Prüfungsvorsitz TTV-Präsident Werner Fichtner (7. Dan), TTV Vize-Präsident Bernhard Niedermeier (6. Dan), Klaus Frank (6.Dan), Jürgen Burkert (6. Dan) und TTV Prüfungsreferent Wolfgang Furtner (5. Dan).

Bei der ersten Disziplin Formen („Hyongs“) mussten die Prüflinge ihre Nerven in den Griff bekommen und feste Technikabfolgen („Kampf gegen imaginäre Gegner“) fehlerfrei vorkämpfen. Dabei bewerteten die Prüfer vor allem die technische Genauigkeit und kämpferische Ausführung. Nach der Auffassung von Verbandspräsident Werner Fichtner sind die Hyongs der „Weg zum Verständnis des Traditionellen Taekwondo und einer wirkungsvollen Kampftechnik“. Die fünf Großmeisteranwärter sowie die zwei Prüflinge zum 4. Dan hatten zusätzlich die Aufgabe, fünf Hyongs synchron im Team zu kämpfen. Sie meisterten diese Hürde mit Bravour und absoluter Sicherheit.  Beim Ein-/ Zwei- und Dreischrittkampf („Ilbo-/Ibo-/Sambo-Taeryon“) galt es dann, verschiedene Abwehr- und Kontertechniken als Reaktion auf Faust- oder Beinangriffe eines Kampfpartners möglichst effektiv und zielgenau zu zeigen. Eine besondere Herausforderung stellte die Disziplin "Hyong mit eingebautem Bruchtest" dar, bei der die Kampfsportler bis zu vier Bretter in einer Form zerstörten. Bei der anschließenden Selbstverteidigung („Hosinsul“) demonstrierten die Prüflinge, dass sie sich aus verschiedenen bewaffneten und unbewaffneten Angriffssituationen, wie Stock-, Messer-, Klammer- oder Würgeangriffen, möglichst wirkungsvoll auch mit Wurf und Hebeltechniken befreien konnten. Ab dem 4. Dan wurden diese Selbstverteidigungstechniken sogar in spektakulären Freikämpfen gegen zwei Angreifer vorgetragen. In der Disziplin "Chayu-Taeryon" (Freikampf) galt es den Gegner mit Tritten und Handtechniken unter Druck zu setzen und präzise die Handschlagpolster zu treffen. Der abschließende Serien-Bruchtest forderte von den Prüflingen noch einmal höchste Konzentration und Willenskraft. Nur mit Präzision und Härte mehrerer Schläge und Tritte gelang es, bis zu 3cm dicke Fichtenbretter oder sogar besondere Materialien wie Ziegelsteine zu zertrümmern, auch aus einer Selbstverteidigungssituation heraus, im Sprung und auf ein bewegtes Ziel.

Die Prüfer zeigten sich am Ende hoch zufrieden mit den Prüfungsleistungen. Dank der über das ganze Jahr akribisch auf dieses Großereignis ausgerichteten Vorbereitung durch den Cheftrainer der Taekwondo-Lehrzentren-Südostbayern, Großmeister Werner Fichtner, der die Truppe und seine Großmeisteranwärter unermüdlich in mehreren Sonder-Trainings „geformt“ hatte, bestanden alle die Prüfung. Fortan dürfen Eva Fichtner und Angela Niedermeier als erste Frauen in der Verbandsgeschichte, sowie Markus Huber, Roland Obermeier und Thomas Obermeier den Titel „Sabunim“, Großmeister, in Ehren tragen.

Ulrike Franciscki und Florian Wallner sind nun mit dem 4. Dan Meister-Lehrer („Sabum“). Die Urkunden zum 3. Dan erhielten Robert Niedermeier und Alfred Albersdörfer. Christian Huber, Jermaine Rohrwacher und Philipp Gilg erkämpften sich den 2. Dan, Jan Seidemann den 1. Dan und Michael Niedermeier wurde als Jugendlicher mit dem 1. Poom (Schwarz-Rotgurt) graduiert.

Ihr unter Beweis gestelltes Können geben die neuen Großmeister und Meister gerne an die Schüler weiter: Interessierte können jederzeit einsteigen und sind herzlich zu einem unverbindlichen Probetraining willkommen. Das Training in Landau findet immer donnerstags um 18.00 Uhr (Kinder) und 19.30 Uhr (Jugend und Erwachsene) in der Mittelschulturnhalle statt, in Eichendorf (TSV) wird dienstags zu den gleichen Uhrzeiten in der Volksschulturnhalle trainiert.

 

Momentaufnahmen aus den Bruchtests und Freikämpfen der Großmeister Thomas und Roland Obermeier

 

Zurück